Schweden tritt zur Titelverteidigung an

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Geschrieben von: Matthias Saisch

Dienstag, 20. Juli 2010 um 16:46

Fast genau 5 Jahre ist es nun her, dass am Abend des 30.Juli 2005 das Team aus Schweden seinen ersten EM Titel bejubeln durften. Mit einem 16:7 Sieg gegen Deutschland setzten sich die Skandinavier im Finale durch. Das würde das Team in Frankfurt natürlich gerne wiederholen.

Der Weg ins Finale wird für das Team aber sicher kein Selbstläufer. Zwar profitierten die beiden Gruppengegner Großbritannien und Frankreich von der jüngsten Aufstockung der EM von 4 auf 6 Teams und hätten anderenfalls in der B-EM teilnehmen müssen, beide Teams wirken aber deutlich stärker als noch 2005 bei der letzten EM.

An Großbritannien haben die Schweden bereits schlechte Erinnerungen aus dem letzten Jahr. Bei einem 3-Nationen-Turnier in England unterlag das Team jenen Briten deutlich mit 31:7. Dabei spürten Sie auch den brutalen Modus einer Dreiergruppe, wie es sie auch bei der EM gibt. Eine Niederlage und der Sieg bzw. die Qualifikation für das Finale ist außer Reichweite. Eine Niederlage und der Traum von der Titelverteidigung ist geplatzt.

Auch das Spiel gegen Frankreich wird nicht einfach. Das die Franzosen Football spielen können, zeigten sie Ende 2009 in einem Testspiel ausgerechnet gegen Großbritannien, was die Schweden noch weiter beunruhigen wird. Das Team aus Frankreich schaffte nämlich das, was Ihnen selbst verwehrt blieb: Ein Sieg gegen Großbritannien. Hier muss man allerdings dazu sagen, dass die Briten in diesem Spiel auf Ihre College Spieler verzichten mussten und daher nicht in Bestbesetzung antreten konnten.

In Bestbesetzung dürften dafür die Schweden bei der EM auflaufen. Gegenüber 2005 tauchen dabei einige neue Gesichter im Aufgebot auf. Bereits im letzten Vorbereitungsspiel, einem 14:0 Sieg gegen den Lokalrivalen Finnland, wurde der jetzt 21 jährige Quarterback Sebastian Thuné eingesetzt. Neben Ihm stand mit Anders Hermodsson ein weiterer junger Quarterback im Aufgebot.

Obwohl beide Quarterbacks als großartige Nachwuchstalente gelten mussten sie im Spiel gegen Finnland trotz des Sieges viel Lehrgeld zahlen. Von 14 Pässen kamen nur 5 an und brachten einen Raumgewinn von grade mal 18 Yard.

Umso wichtiger war für die Schweden deshalb das Laufspiel. Und das klappte hervorragend. Allein RB Noghor Jemide machte mit seinen 7 Läufen 113 der insgesamt 231 Laufyards für sein Team gut. Jemide steht auch bei der EM in der Auswahl und ist für die Gegner der Schweden definitiv einer der „Player-to-watch“.

Auch für das Turnier im Rhein-Main-Gebiet ist wieder davon auszugehen, dass Schweden versuchen wird, erst mal das Laufspiel zu etablieren. Mit der zusätzlichen Erfahrung der beiden Quarterbacks in der finnischen Liga wird aber auch das Passspiel besser aussehen als noch vor 8 Monaten.

Dass sich die Schweden noch einmal mit 31:7 von Großbritannien abfertigen lassen scheint zumindest unwahrscheinlich. Und auch Frankreich wird kein leichtes Spiel gegen die Skandinavier haben. Doch sicher scheint in der Schweden Gruppe nur eines: Noch nie zuvor war bei einer EM der Grat zwischen Endspiel und Relegationsspiel zur B-Gruppe so klein wie in diesem Jahr. Spannung ist garantiert!